Liebe Freunde
und Geschwister, da wir in diesem Frühjahr nicht nach
Deutschland kommen werden, wollen wir wenigstens
schriftlich etwas von uns hören lassen.
Wer von
euch hat schon einmal etwas vom “Monster von Florenz”
gehört oder gelesen? Vor einigen Jahren trieb es sein
Unwesen in der Toscana. Dieses “Monster” war ein Mann,
(man vermutet, dass auch andere Personen mit dahinter
steckten) der verschiedene junge Paare auf grausamste
Weise umbrachte. Leider waren auch deutsche Urlauber
darunter. Nachdem man ihn dann nach langem suchen
gefunden hatte, wurde er verurteilt und ins Gefängnis
gesteckt. Ihr werdet euch fragen warum ich euch das
eigentlich schreibe? Der Grund ist folgender. Im
Gefängnis wurde dieser Mann von einer katholischen Nonne
betreut. Diese wiederum merkte, dass hinter diesen
ganzen schrecklichen Taten ein okkulter Hintergrund
steckte. So wollte sie sich mehr über das Thema
informieren und kaufte in einer Buchhandlung ein Buch
dazu. Ratet einmal von welchem Autor? Richtig, Nico
schrieb sein erstes Buch über dieses Thema. Der
Verurteilte starb dann nach etlichen Jahren. Diese
Nonne, die mit einer anderen Nonne zusammen in einem
Haus lebte in dem Gefangene bzw. Ex-Gefangene oder unter
Hausarrest stehende Menschen lebten, bestellte noch
andere Bücher von Nico und las sie aufmerksam. Außerdem
fingen die beiden an “Radio Evangelica” zu hören und in
der Bibel zu lesen. (in 30-40 Jahren Klosterleben hatten
sie wenig von der Bibel gehört oder gelesen). Dann
trafen sie sich regelmäßig mit einem Missionar, um mehr
über Gottes Wort zu erfahren, und so entschieden sie
sich nach ca.10 Jahren evangelisch zu werden, die Tracht
abzulegen und sich taufen zu lassen. Das klingt alles
sehr schön, aber wie hart das für die beiden ist, kann
man sich kaum vorstellen. Nach einem Leben immer behütet
und geleitet, ohne eigene finanzielle Mittel jetzt ganz
auf sich alleine gestellt, ist der Alltag ziemlich
schwierig. Eine dieser beiden Schwestern besuchte uns am
8. März hier in Finocchio. Wie ihr euch vielleicht
erinnern könnt, veranstalten wir in jedem Jahr am 8.
März (Frauentag) einen evangelistischen Abend. Dieses
Jahr veranstalteten wir dies in einem Restaurant. Dazu
luden wir unsere Nachbarn, Freunde, Verwandte und
Kontakte ein und gestalteten während des Abendessens ein
Programm mit musikalischen Vorführungen,
Gesellschaftsspiel, einem eindrucksvollen Zeugnis dieser
Ex-Nonne und einer Kurzbotschaft. Dazwischen wurde viel
an den Tischen geredet. Insgesamt waren wir 50 Frauen,
davon etwa 20 gemeindeferne Freunde. So einen Abend
planen, ist jedes Mal eine ziemliche Anstrengung, jedoch
lohnt sich dieser Aufwand und im Nachhinein hören wir
positive Echos. Unsere beiden Schwestern aus Florenz
brauchen unsere Fürbitte und Hilfe. Interessant ist
noch, dass in diesen letzten Monaten Francesco, unser
Schwiegersohn, im Internet Bekanntschaft machte mit
einem jungen Mann, Luca. Auch er war 8 Jahre Priester
(oder Mönch?) studierte katholische Theologie und sollte
jetzt eigentlich mit einer Diplomarbeit abschließen. Er
war auch auf der Suche nach der Wahrheit und konnte im
katholischen Glauben nicht Jesus persönlich begegnen. So
chatete er mit Francesco im Internet und stellte ihm
viele Fragen zu diesem Thema. Und auch er wurde von der
guten Botschaft gepackt. Neulich kam er ein paar Tage zu
uns und wir konnten ihn kennen lernen. Er erzählte uns
unter anderem, dass er, als er sich entschied seine
Kleider abzulegen und aus dem Orden auszutreten in die
Wüste kam, irdisch und materiell gesehen. Er hat keinen
Beruf, kein Geld, kein Zuhause. Seine Eltern sind
ziemlich sauer auf ihn, wo er doch vorher ihr Stolz war.
Im Moment darf er zwei Wochen als Gastschüler an der
Bibelschule sein. Wie es weitergeht? Wir wissen es
nicht. Übrigens lernten diese zwei Schwestern Luca
kennen und sie konnten sich gegenseitig austauschen und
Mut zusprechen. Ein Gedanke der Schwestern ist nun ein
Haus bzw. eine Wohnung zu haben, wo man solche Leute
aufnehmen und betreuen kann. Hier in Finocchio ist
Hanna, viele von euch kennen sie, die eine Mietwohnung
im Auge hat und sehr gerne bei diesem Unternehmen
mitwirken würde. Wir sind alle gespannt wie es
weitergehen wird.
Nun noch
zu einem anderen Thema. Frascati und Tivoli. Wie viele
von euch wissen, haben wir in mehreren Jahren keinen
Zugang zu Frascati finden können trotz etlicher
Bemühungen. Nun arbeiten wir seit ca. 20 Monaten
regelmäßig in Tivoli mit. Dort entstand vor wenigen
Jahren eine kleine Gemeinde, die aus einem ledigen
Missionar und einer vierköpfigen Familie bestand.
Inzwischen haben wir uns vergrößert, da zwei gläubige
rumänische Familien zu uns gestoßen sind. Außerdem kommt
regelmäßig ein Ehepaar in unserem Alter. Wir müssen sie
noch besser kennen lernen, bevor wir näheres über sie
berichten können. Dann ist da noch Bianca, jungbekehrt
und in der ersten Liebe, überschäumend. Sie ist
verheiratet und hat eine kleine Tochter. Der Ehemann ist
nicht sehr interessiert am Glauben, lässt ihr jedoch
alle Freiheiten, um an den Veranstaltungen teilzunehmen.
Ermutigend ist dann auch, dass immer wieder Geschwister
von Finocchio uns besuchen und auch einen geistlichen
Dienst tun. Letzte Woche besichtigten wir ein kleines
Lokal in Tivoli Stadtmitte, das zu verkaufen ist. Bis
jetzt treffen wir uns jeden Sonntag in einer Schule die
wir für ca. 2 Stunden mieten. Andere Treffen haben wir
in Privathäusern. Zum Beispiel unseren Frauenkreis und
die Bibelzellen. Zum Frauenkreis kommen immer ungläubige
Verwandte und Nachbarn, so dass wir das immer
evangelistisch gestalten. Wir, das sind Annegret und
ich. Annegret wohnt seit ihrer Verheiratung in der
Gegend von Tivoli und hilft mir. Sie hat wirklich eine
gute Gabe, Dinge verständlich einfach und klar zu
erklären. Sie und ihr Mann besuchen jedoch Ihre Gemeinde
in Rom, bei der sie auch sehr engagiert mitarbeiten.
Marielena und Francesco machen hier in Finocchio eifrig
mit und auch Immanuel besucht die Gemeinde in Finocchio
regelmäßig. Er ist beruflich ziemlich eingespannt, so
dass er wenig freie Zeit hat. Ich hätte eigentlich am 8.
Februar operiert werden sollen... diese Geschichte näher
zu berichten wäre ein Extrabericht, den ich euch lieber
ersparen möchte. Fakt ist jedoch, dass ich vielleicht
noch gerufen werde, ins Krankenhaus zu kommen. Im Moment
geht es mir gesundheitlich ganz ordentlich, nachdem ich
im vergangenen Winter leider ziemlich oft nicht fit war.
Nico ist ab und zu fürs Wochenende unterwegs. Er ist
dabei ein Buch über Genesis fertig zu stellen.
So, für heute
grüssen wir euch und danken für euer Interesse.
Liebe Grüsse,
Nico und Elisabeth
► URL: http://www.italmission.altervista.org/Mart/06-04_Rundbrief.htm
Stand: 15-04-2004 |