Rom im November 2007
Liebe Freunde und Geschwister,
Heute beginnen wir unseren Rundbrief mit
einem Rätsel: „Was liegt ca. 30 km von Rom entfernt, hat
ca. 50.000 Einwohner und wurde im Jahre 1215 v.Ch.
gegründet?“. Ja, es ist die schöne auf dem Berg liegende
Stadt Tivoli; sie wurde sogar 500 Jahre vor Rom
gegründet und hieß damals Tibur (ihre Bewohner heißen
noch heute „Tiburtini“ und der Weg, der von Tivoli nach
Rom führt, heißt „via Tiburtina“). Die UNESCO hat sie
schon vor längerer Zeit zum Weltkulturerbe ernannt.
Außer verschiedenen Kaiservillen mit entsprechenden
Parks und Wasserspielen, gibt es Schwefelbäder (Thermen)
und den Fluss Aniene, mit herrlichen Wasserfällen, aus
dem auch die Wasserspiele der Villen mit Wasser versorgt
werden. Bekannt ist Tivoli auch wegen seinem Kalkstein,
genannt „Travertino“: eine weiße Steinart, mit kleinen
Löchern. Aus diesem Stein wurden viele antike Gebäude
hergestellt z.B. das Kolosseum und die Engelsburg.
Dieser Travertin wird bis heute unterhalb von Tivoli
abgebaut.
Es gäbe noch viel zu erzählen über
dieses Städtchen… am besten kommt ihr selbst einmal
vorbei und entdeckt selbst viele lauschige Plätze.
Wie die meisten von euch wissen,
gehen wir seit einigen Jahren regelmäßig dorthin, um bei
der Gemeindeaufbauarbeit mitzuhelfen. Diese
Arbeit begann unser Freund und Missionar Fausto Gaeta,
der damals von Nico nach Rom gerufen worden ist und der
jahrelang in Finocchio mitgearbeitet hat. Wir sind immer
noch eine kleine Schar, trotzdem haben wir schon seit
längerer Zeit nach einem eigenen Gemeindelokal
Ausschau gehalten. Bis jetzt sind wir noch jeden Sonntag
für zwei Stunden in einer Turnhalle zur Miete. Nun
endlich, nach langem suchen, haben wir etwas kleines
aber für uns geeignetes gefunden. Verschiedene liebe
Geschwister, die dem Freundeskreis von Fausto angehören
und aus verschiedenen Gemeinden in Bremen stammen, haben
schon seit Jahren für dieses Projekt gespendet. Wie
gesagt, es sind Freunde von Fausto — wir kennen sie gar
nicht. So können wir schon einen guten Teil abbezahlen.
Das heißt jedoch nicht dass wir keine Schulden machen
müssen. Aber wir wagten den Schritt und machten den
Vorverkaufsvertrag. Wir gründeten auch schon vor
längerer Zeit einen Verein, um das Lokal als Gemeinde zu
kaufen und nicht nur ein einzelner als Privatperson.
Nun können wir endlich die Traktate
die wir verteilen mit einem Stempel versehen, der auf
unsere Gemeinde hinweist. Das war ja bisher nicht
möglich. Wir glauben, dass wir vor dem Jahresende in die
neue Gemeinderäumlichkeit einziehen können.
Was tun wir in Tivoli? Da
Fausto ein guter Evangelist ist, sind alle froh, dass
Nico ein guter Lehrer ist, so können sie sich
gegenseitig ergänzen. Das ist so in den Hauskreisen und
auch am Sonntag.
Außer unserem monatlichen
evangelistischen Frauenkreis, gehe ich einmal
wöchentlich zu den einzigen zwei Schwestern, um mit
ihnen Gemeinschaft zu haben und gemeinsam auch mit ihnen
geistlich zu wachsen. Im letzten Monat hatten wir ein
besonderes Ereignis. Vielleicht könnt ihr euch noch an
die zwei „Exnonnen“ erinnern, von denen ich schon
einmal in einem Rundbrief berichtete?! Nun, sie kamen
und besuchten uns in Tivoli. Einen ganzen Nachmittag
beantworteten sie Fragen und gaben Zeugnis aus ihrem
Leben. Ich war froh, das wir dazu viele
„katholischgläubige“ Frauen einladen konnten. Sie waren
wirklich berührt, erstaunt und zum Teil perplex wie viel
doch „ihre“ Kirche der Heiligen Schrift hinzugefügt und
zum Teil auch weggestrichen hat (z.B. das 2. Gebot).
Besonders eine Frau, Daniela, kommt regelmäßig in den
Hauskreis und ist sehr aufgeschlossen.
Wir hoffen, dass sich mit und durch das
neue Lokal neue Möglichkeiten ergeben zu evangelisieren.
In Finocchio wohnen wir noch
(ca. 20 Km bis Tivoli). Auch für die Kinderstunde hat
sich noch keine zweite Nachfolgerin gefunden. Lena,
unsere Tochter, hilft immer treu und eine Bibelschülerin
kommt öfters, aber mehr um zu assistieren. Bis zu 20
Kinder kommen da am Mittwochnachmittag und es gibt immer
einiges vorzubereiten.
Das Frauenkreisteam von
Finocchio will mich auch noch nicht entlassen und so
gibt’s auch da immer wieder Aufgaben. Auch Besuche und
Sonntagschule versuche ich, so oft wie es mir die Zeit
erlaubt, zu machen.
Nico sitzt viel am
Schreibtisch. Er schreibt Artikel, hat durch seine
Internetseite viele schriftliche und auch telefonische
Kontakte vor allem beantwortet er Fragen. Auch seine
Bücher werden immer wieder angefordert. Demnächst wird
er einen Dienst in der Region Basilikata tun.
Von der Familie gibt es zu
berichten, dass uns Immanuel verlassen hat und nach
Hannover gezogen ist. Er arbeitet für eine belgische
Firma und zum Glück schickt die ihn auch ab und zu nach
Italien...
Im Juni wurden wir zum ersten Mal
Großeltern. Lena und Francesco bekamen eine
kleine Letizia. Sie wohnen bei uns oben im Haus, das
genießen wir jetzt natürlich sehr.
Im Oktober war ich für eine Woche
im Krankenhaus in Ludwigsburg, da meine Mutter dort mit
einer schweren doppelseitigen Lungenentzündung lag. Gott
sei Dank geht es ihr wieder besser. So gibt es immer
wieder Dinge, die unser Leben ereignisreich machen.
Nun gehen wir schon wieder auf
Weihnachten zu und auch auf ein neues Jahr. Was es wohl
bringen mag?
Wir danken allen die wieder neu
oder immer noch für uns beten und an uns denken. Wir
grüßen euch alle ganz herzlich aus Rom und aus Tivoli…
Nico und Elisabeth Martella
► URL: http://www.italmission.altervista.org/Mart/07-11_Rundbrief.htm
Stand: 08-11-2007
|