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Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

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RUNDBRIEF VON MAI 2011

 

 von Nico und Elisabeth Martella

 

Denke global - handle lokal

 

Liebe Freunde und Geschwister,

    wir sind heilfroh, dass die italienische Sprache der spanischen so ähnlich ist. Wir haben mehrere Glaubensgeschwister und Kontakte in Tivoli aus dem südamerikanischen Raum.

Von Links: Bianca (Peru), Elisabeth (D), Antonietta (Venezuela), Irene (Kuba)    Kuba, Peru, Venezuela, Ecuador um nur einige zu nennen. Heilfroh sind wir deshalb, weil wir sie zu 75% verstehen können, auch wenn sie der italienischen Sprache noch nicht mächtig sind.

    Heilfroh auch weil, wenn sie schnell mal was in ihrer Sprache sprechen, bekommen wir auch das Thema mit, was dann unsere Neugierde zufrieden stellt...

    Auch andere Nationen sind bei uns eingetroffen: Eine pakistanische Familie mit 5 Kindern kommt seit ein paar Monaten unregelmäßig in die Gemeinde.

    Dann haben wir in der Kinderstunde noch verschiedene Länder „anzubieten“. Mütter aus Litauen, Tschechien und dem Kongo bringen ihre Kinder und bleiben sehr begeistert die ganze Zeit mit dabei. Vor allem geht es laut und fröhlich beim Singen und Spielen zu. Da muss ich schon mal aufpassen, dass die Kinder nicht zu kurz kommen. Im Gegensatz dazu wird es dann still beim Gebet und bei der Geschichte.

    Zurück zu unserer internationalen Gesellschaft. Seit vielen Jahren ist Nicos Motto: „Denke global - Handle lokal“.

    Zwar wohnen wir in Rom, aber Lampedusa gehört auch zu Italien...

    Seit Anfang der Unruhen im arabischen Raum, sind ca. 30.000 Flüchtlinge dort, mehr oder weniger halsbrecherisch, gestrandet. Wie viele ihr Leben ließen kann man nur ahnen. Als letzte Woche ca. 500 Personen aus einem gekenterten Schiff gerettet wurden, fand man anschließend auf dem Kahn oder Boot (Schiff kann man ja das eigentlich nicht nennen) sehr viele Bibeln. Wie viele gläubige Christen müssen unter diesen Menschen sein!? Wenn man bedenkt, dass jeder von ihnen nur ganz ganz wenig mit sich nehmen darf?

Wer hilft?

Frauenabend    Zurück nach Rom. Nachdem in den 90er Jahren unzählige Rumänen, Albaner und aus dem asiatischen Raum Chinesen und Bengalen sich Italien als „Unterschlupfland“ ausgesucht haben und die Hauptstadt allgemein sehr interessant für alle Ausländer ist, könnt ihr euch vorstellen, dass es nicht nur wohlgesinnte Italiener ihnen gegenüber gibt.

    Wenn ich einen normalen Bus nehme um nach Rom City zu fahren, kann ich davon ausgehen, dass 95% aller Mitfahrenden Ausländer sind. Ohne Übertreibung! Diese Gerüche… wenn ich dann Abstand nehme oder auch manchmal etwas Angst bekomme, schießt es mir durch den Kopf: „Hoppla, ich bin ja auch Ausländer!“.

    Wie dem auch sei, diese Menschen sind hier und wir können das als Chance nehmen, ihnen von Gott zu erzählen. Das heißt aber erstmal, sie gut zu behandeln, ihre positiven Seiten zu entdecken und sich klar zu machen aus was für einer Misere sie zum Teil kommen. Man kann sich das oft kaum vorstellen, wie unmenschlich manche Frauen seit ihrer Kindheit be- bzw. misshandelt wurden. Wie offen sind doch diese Menschen für ein bisschen Liebe, einen freundlichen Blick, eine Geste oder auch nur für ein offenes Ohr. Und auch offen für einen Gott, der sie liebt. Wie ein Schwamm saugen sie alles auf.

Monatliches Liebesmahl    Unsere kleine Gemeinde durfte für einige Wenige eine Art Heimat werden, in der sie sich angenommen fühlen. Einmal im Monat essen wir zusammen. Da wird (bei aller Armut) aufgetischt! Nicht das wir Italiener schlechter kochen könnten, aber man merkt einfach bei ihnen wie viel Einsatz es sie im wahrsten Sinne des Wortes gekostet hat „ihre“ Spezialität traditionell zubereitet, mitzubringen. Diese „Ausländer“ sind einfach gastfreundlich und zwar mit einer Selbstverständlichkeit um die man sie nur beneiden kann! Interessant ist auch zu sehen, wie verschiedene Mentalitäten aufeinandertreffen, im positiven wie im negativen Sinn. Ich erspare mir hier die Beispiele...

    Zum Schluss berichten wir lieber noch von einem anderen positiven Ereignis, welches uns sehr berührt hat.

    Eine bei uns gläubig gewordene Südamerikanerin, flog vor ca. 1 Jahr in ihre Heimat zurück. Das erste Mal nach ca. 40 Jahren. Sie wollte ihren Eltern vergeben. Sie hatte mehrmals in ihrem Leben versucht in die Heimat zu fliegen, es aber nicht geschafft, auch wenn sie schon auf dem Flughafen saß und viel Geld bezahlt hatte, kehrte sie wieder um. Nun fühlte sie aber ganz stark, dass sie zu ihren Eltern musste. Eine Kindheit voller Missbrauch — mit 12 Jahren schon 9 Abtreibungen. Der Vater wurde damals zum Tode verurteilt, kam jedoch wieder auf freien Fuß, weil die Tochter (unter Zwang) alles widerrief. Noch Minderjährig, alleine nach Italien abgeschoben, lebte sie auf der Strasse, fand dann aber doch ins „normale“ Leben. Jetzt müsst ihr aber nicht denken so eine Frau wäre schwach, klein demütig und hilflos, nein, weit gefehlt! Sie hat gelernt sich durchzuschlagen im wahrsten Sinn des Wortes. Oft legte sie sich sogar mit der Polizei an, um Arme Ausländer und Obdachlose zu verteidigen. Nun ja diese Handgreiflichkeiten haben sich zum Glück fast ganz gelegt. Zurück jedoch zum Vergeben. Sie besuchte also nach mehreren Anläufen ihre Eltern, vergab ihnen und erzählte ihnen von ihrem himmlischen Vater. Sie evangelisierte sie so gut sie konnte. Zurückgekehrt nach Tivoli ging das dann telefonisch weiter. Auch konnte eine Verbindung mit einem Missionar in diesem Land hergestellt werden. Fakt ist, ihre Eltern ließen sich in diesem April beide taufen.

 

Betet bitte mit für diese Frau (Schwester im Herrn). Sie hat noch so viele Kämpfe in ihrem Leben, nicht zuletzt auch eine Erkrankung (Chemotherapie) zu verkraften.

    Denkt doch bitte auch an diese ganze schwierige Lage, in der Italien steckt (ich meine die Flüchtlinge, nicht unseren Premierminister…). Das mehr Menschen die Notlage erkennen und helfen.

 

Zum Abschluss sei noch erwähnt, uns als Familie geht es gut. Die Gemeindearbeit in Tivoli macht uns Freude mit all ihren Höhen und Tiefen.

    Im Juli kommt unser 4. Enkelkind zur Welt. Nach 3 süßen Mädchen zur Abwechslung mal ein Junge.

    Immanuel wird im Oktober mit seiner 3jährigen Bibelschulzeit in Wiedenest fertig sein.

 

 

Nun grüssen wir euch alle ganz herzlich mit Johannes 4,14:

 

Wer aber von dem Wasser trinken wird, dass ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt“.

 

Nico und Elisabeth Martella

 

Sonntagsgottesdienst 1

 

Sonntagsgottesdienst 2

 

URL: http://italmission.altervista.org/Mart/11-05_Rundbrief.htm

15-05-2011; Aktualisierung: 25-05-2011

 

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