Liebe Freunde und Geschwister,
wir grüssen euch mit der
Barmherzigkeit und Liebe Gottes und seines Sohnes Jesus
Christus.
Wir wollen euch dankbar teilhaben
lassen an den letzten Entwicklungen unserer Gemeinde und
im Werk des Herrn in den letzten Monaten.
Wie ihr ja schon wisst, ist unser „Missionarskollege”
Antonio Fausto Gaeta nach Deutschland zurückgekehrt, da
er das Pensionsalter erreicht hat. Auch wenn wir einige
seiner Aufgaben an Mitarbeiter der Gemeinde aufteilen
konnten, fiel doch vieles mir zu. Gott gab Gnade und
inzwischen haben wir einen guten Ausgleich und Rhythmus
gefunden.
Seit dem letzten September hat es
nicht an den verschiedensten Problemen gemangelt,
und zwar sowohl zwischen einzelnen Gemeindegliedern, als
auch leider unter den Mitarbeitern. Ich will sie hier
nicht aufzählen, sondern sage nur, dass Gott viel
Geduld, Weisheit und Gnade geschenkt hat, um diese
Probleme zu bewältigen und Frieden und Harmonie aller
Beteiligten wiederherzustellen.
Einige aus unserer Gemeinde hatten den Wunsch, sich
taufen zu lassen. Um zu verstehen, wer wirklich
bereit für die Taufe war, entschied ich einen Kurs für
alle Interessierten anzubieten. Dieser Kurs fand dann
etwa alle 2 Wochen statt und dauerte von September bis
im Februar. Von Anfang an gab es eine junge Frau, die
nur zuhören wollte, ohne sich taufen lassen zu wollen.
Die anderen vier Teilnehmer waren alle entschieden sich
taufen zu lassen. Eine von ihnen hatte ihr ganzes Haus
voll mit Statuen und Götzen jeglicher Art und war bereit
allem zu entsagen; trotzdem gab es noch viele Schwächen
in ihrem Leben und sie wurde in diesem Winter sehr
geprüft. Ein anderer hatte Probleme mit dem Alkohol; er
wollte dem Herrn folgen, fiel aber doch ab und zu wieder
in sein Problem zurück. Ein anderer hat seine
Vergangenheit in der Drogenszene gehabt, traf jedoch ein
klare Entscheidung. Und der letzte und jüngste ist Sohn
aus gläubigem Elternhaus und obwohl er regelmäßig zu den
Veranstaltungen kam, lebte er doch einige Jahre als
Atheist, bis er sich dann doch ganz dem Herrn
auslieferte, weil er erkannte, dass Gott existiert.
Mein ständiges Gebet in all diesen Monaten war, dass der
Herr mir zeigte, wer wirklich getauft werden sollte.
Da alle vier entschieden waren sich taufen zu lassen,
bat ich den Herrn, dass Er doch eingreifen sollte, falls
jemand noch nicht „reif“ dafür war; und zwar sollte es
so geschehen, dass sich niemand verletzt fühlen sollte.
Mein Zweifel galt der Schwester, die von ihrem ganzen
Götzenkult befreit wurde, und auch ihrem Sohn mit seinem
Alkoholproblem. Nachdem er dann im Dezember einen
Rückfall hatte und andere Probleme daraus entstanden,
musste ich ihm sagen, dass er frühestens getauft werden
kann, wenn er sich mindestens ein Jahr lang von
jeglichem Alkohol fernhält. Er akzeptierte das. Auch
seine Mutter hatte viele Probleme mit Krankheit und
konnte kaum die Gemeindeveranstaltungen geschweige denn
den Taufkurs besuchen. Da auch ich gewisse Zweifel über
sie hegte, war es eine wahre Befreiung für mich kurz vor
der Taufe, aus ihrem eigenen Mund zu hören, dass sie
zwar von ganzem Herzen sich danach sehnt getauft zu
werden, aber dieses Mal noch nicht, da sie doch noch
nicht ganz bereit wäre. Aufgeschoben ist nicht
aufgehoben.
Am 3. März hatten wir dann endlich unsere Taufe.
Manuel und David wurden getauft. Sie hatten Verwandte
und Freunde dazu eingeladen. Da wir viele Menschen
erwarteten, konnten wir das gar nicht in unserem kleinen
Saal veranstalten und mieteten deshalb eine Turnhalle.
Circa 100 Personen kamen, schätzungsweise 60%
Gemeindefremde. Zu dieser Gelegenheit besuchte uns auch
Fausto Gaeta. Es war alles sehr schön, harmonisch und
berührend, vor allem auch die Zeugnisse der Täuflinge.
Gott gab auch Gnade, dass ich ein evangelistisches Wort
bringen konnte welches viele ansprach.
Anschließend hatten wir zum Mittagessen zwischen
80 und 90 Personen, die sich dermaßen wohlfühlten, dass
es schwierig war, sie gegen Abend zu verabschieden.
So
konnten wir viele Kontakte knüpfen, Gespräche führen und
Traktate und Bibeln verschenken. Es war sehr viel Arbeit
für uns, davor und danach. Alle Gläubigen haben fest
mitgearbeitet und es herrschte eine wirklich gute
Kollaboration, Einheit und Liebe untereinander.
Was wird aus den anderen
„Taufkandidaten“? Gott weiß es. Sie waren auch alle
sehr berührt, nahmen sie doch zum ersten Mal an einer
Taufe teil. Es ist auch möglich, dass wir bald wieder
eine andere Taufe haben werden. Lassen wir den Herrn in
den Herzen dieser Menschen wirken.
Wie ihr vielleicht wisst, haben wir
während der Woche unsere Bibelzellen in
Privathäusern. Dieses Jahr betrachten wir gemeinsam den
Hebräerbrief. Damit sich jeder zu Hause darauf
vorbereiten kann. schrieb ich davor ein Büchlein mit
Fragen zu jedem Abschnitt, was eine ziemliche Arbeit
war. Aber es war die Mühe wert, auch weil es ein relativ
schwieriges Buch und für manche unverständlich ist. Da
wir durch den Weggang von Fausto nun zwei Bibelkreise
betreuen, bedeutet das, dass wir bis zu fünf mal pro
Woche nach Tivoli fahren. Aber auch da sehen wir den
Segen des Herrn.
Die West-Europa Mission hat
uns zu ihrer Konferenz in diesem Frühjahr eingeladen.
Aber aus verschiedenen Gründen werden wir wohl doch
nicht kommen. Schon letztes Jahr mussten wir uns ein
Auto von unserer Tochter leihen; da sie jedoch selbst
mit ihrer Familie nach Deutschland umgesiedelt ist,
können wir das nicht mehr machen. Unser eigenes Auto
bringt uns nicht mehr weit. Verschiedene große Dinge
müssten repariert werden, was sich aber nicht mehr lohnt
bei diesem alten Wagen. Außer dass der Gasantrieb (LPG)
nicht mehr funktioniert und das Benzin fast zwei Euro
pro Liter kostet, müssen wir mit offenem Fenster fahren
(Heizung und Lüftung kaputt) und müssen wir auch vor
jeder Fahrt ein paar Liter Wasser in den Radiator
schütten. Die Beulen sind dagegen nur Schönheitsfehler
und fallen in Italien nicht weiter auf… ☺. Da der Motor
noch einigermaßen in Ordnung scheint, können wir noch
gut hier in der Nähe fahren.
Leider fehlt es nie an Prüfungen
und Angriffen unter Gläubigen und auch Elisabeth
und ich sind davon nicht ausgeschlossen. Wir wollen sie
hier nicht aufzählen, der Herr kennt sie alle, aber
bitten euch, dass ihr uns im Gebet stützt und
unterstützt.
Die Politische und soziale Situation hier in
Italien wird ständig schlechter und auch die letzten
Wahlen waren ein Desaster. Viele, vor allem junge
Menschen haben keine Arbeit.
Auch deshalb ging unsere Annegret
mit Familie nach Deutschland. Somit haben wir keine
Kinder oder andere Verwandte in der Nähe und vor
allem Elisabeth leidet ziemlich darunter. Sicherlich
haben wir viele geistliche Kinder, um die wir uns
kümmern, aber speziell die Mütter sind doch ziemlich
gebunden an Kinder und Enkel.
Ich schließe hier mit meinem
Bericht. Danke für eure Gebete, für eure Gemeinschaft
und eure Unterstützung. Gott unterstütze auch euch und
segne euch.
Eure Geschwister in Christus,
Nicola und Elisabeth
(Die Fotos zeigen einige Momente am Tage der Taufe)
URL: http://italmission.altervista.org/Mart/13-03_Rundbrief.htm
12-03-2013; Aktualisierung: 13-03-2013 |