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Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

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RUNDBRIEF VON JULI 2018

 

von Nico und Elisabeth Martella

 

Denn Gott ist nicht ungerecht, eures Werkes zu vergessen und der Liebe, die ihr gegen seinen Namen bewiesen, da ihr den Heiligen gedient habt und dienet“ (Hebräerbrief 6,10).

 

Liebe Freunde und Geschwister!

     Seit langer Zeit haben wir euch diesen Brief schreiben wollen. Und wir beten regelmäßig für unsere sendenden Gemeinden, für die WEM und für unsere Unterstützer in der Mission. Aber durch den andauernden Dienst und die Lebensproblematik hat sich das immer wieder verschoben. Bei uns ist wirklich ein andauernder Einsatz gefragt in geistlicher und in praktischer Hinsicht. Das Leben von Nico besteht in der Vorbereitung des Bibelstudium für Mittwoch, wo die Ausführung kommt, und sofort danach in der Vorbereitung der Sonntagspredigt. Dazwischen liegen alle anderen Dienste praktischer und geistlicher Art, sowohl lokal als auch über Internet, Email, Telefon, usw. Für Elisabeth ist es ähnlich.

     Um den Versammlungssaal einzurichten und passend zu gestalten gibt es auch immer praktische Arbeit zu verrichten. Elisabeth und ich sind dabei noch Einrichtungsgegenstände zu besorgen (Stühle, Lampen, usw.). Etliche Dinge müssen auch repariert und geputzt werden. Die meisten unserer Gemeindeglieder arbeiten und können wenig helfen. Deshalb versuchen wir vieles selber zu tun.

     Hinzu kommt, dass wir im Voraus denken müssen: der Winter kommt und der Versammlungssaal muss gewärmt werden; wir danken einer Schwester und einem Bruder (ihrem Sohn) aus Deutschland, die uns dabei mit einem Beitrag bereits geholfen haben. Jetzt fehlen uns noch ein paar Türen, die beschafft und montiert werden sollen, damit die Wärme im Saal erhalten bleibt. Wir danken einem Bruder aus Italien, der uns eine schöne Tür bereits eingesetzt hat (siehe unten).

 

In alledem wollen wir das nicht vergessen: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten!“ (Psalm 103,2). Deswegen, wollen wir einige unserer Anekdoten einfach hier erzählen.

     ■ Vor einiger Zeit lud Yrma, eine peruanische Gläubige, die seit vielen Jahren in Italien ist, uns zum Abendessen in ihr Haus ein. Ihre Verwandten aus Peru (ihre Mutter, ihre Schwester, ihre Nichte und die Tochter eines Cousins) waren zu Besuch gekommen und wollten am nächsten Tag wieder abreisen. Yrma wollte nicht nur, dass sie Elisabeth und mich als Missionare kennenlernen würden, sondern dass sie einmal das Evangelium hören würden.

     Nach dem Abendessen fragte ich, ob ich eine Andacht aus Gottes Wort bringen könnte. Ich sprach von der Geschichte von Zachäus, um die persönliche Erlösung zu illustrieren. Ich zeigte den Kontrast zu den Menschenmassen, die Jesus bedrängten, meist ohne das Heil wirklich zu suchen, und ich betonte die Bereitschaft von Zachäus, sein Haus und sein Leben dem Herrn und seiner Erlösung zu öffnen. Omar, Yrmas Sohn, übersetzte nicht nur meine Worte, sondern erklärte sie auch bestens seinen Verwandten. Yrma fügte ihr Glaubenszeugnis hinzu und gestand auch all ihre vergangene Fehler als Ungläubige und dann auch als Gläubige ein. Ich wurde gefragt: „Wie können wir wissen, dass der Herr direkt in unser Haus kommen will, das heißt in unser Leben? Wie können wir ihn empfangen?“. Ich antwortete, dass Jesus gerade jetzt anklopft, wo ich ihnen das Evangelium verkündige (siehe Off 3,20). Wie wenn ein Bräutigam seine Geliebte fragt, ob sie ihn heiraten will, müssen wir mit „ja“ antworten. Und um den Glauben zu verdeutlichen, mit dem man sich Jesus nähern soll, fügte ich die Erfahrung jener Frau hinzu, die mit dem Blutfluss behaftet war und die sich zu Jesus nahte (Mt 9,20ff). YrmaAuch hier gab es eine Menschenmasse, die Jesus von allen Seiten bedrängte, doch nur sie wurde in diesem Moment von der Gnade erfasst und geheilt. Der Herr sagte ihr: „Dein Glaube hat dich gerettet» (Vers 22).

     Es gab dort wirklich einen Moment der Gnade, wie nur der Herr es zu schaffen weiß. Ich bat darum, mit Gebet abzuschließen. Danach blieb ich still und wartete darauf, dass Elisabeth, Yrma oder Omar beteten. In Wirklichkeit, außer der älteren Mutter von Yrma, beteten alle zum Herrn! Nun, ich weiß nicht genau, was sie im Gebet gesagt haben (Elisabeth und ich verstehen nur teilweise Spanisch), aber schon die Tatsache, dass sie gebetet haben, ist eine gute Sache, die dem Herrn die Herzen öffnet. Nun wurde es für Yrma und für Omar einfacher, mit ihren Verwandten über die biblischen Wahrheiten zu sprechen.

 

     ■ Hin und wieder besuchen wir ein älteres gläubiges Ehepaar (Pietro und Rita),die in einem Stadtteil von Tivoli leben. Da Pietro manchmal alte Kontroversen hervorbrachte, die mich nur traurig und deprimiert machten, bat ich den Herrn, dass wir das nächste Mal nur die Bibel zur Erbauung öffnen sollten. Die letzten beiden Male war es dann so, als hätten wir einen Zeitpunkt getroffen, den der Herr vorbereitet hatte. Wir konnten diejenigen lehren und evangelisieren, die dort waren. Das vorletzte Mal fanden wir eine entfernte Verwandte von Pietro vor, die sehr interessiert von Anfang bis Ende meinen Worten über die Heiligen Schrift zuhörte. Das letzte Mal waren dort zwei ehemalige Nachbarinnen von Pietro und Rita gerade zu Besuch. Auch sie haben meiner evangelistischen Andacht und meinem Gebet aufmerksam zugehört. Daraufhin sagte die Jüngere: „Das Gebet war aber sehr schön!“.

 

     ■ Letzten Winter konnten wir uns im vorgesehenen Raum unten im Haus unserer Tochter und unseres Schwiegersohnes nicht treffen, da die Türen fehlten und es deswegen viel zu kalt war. Alle Versuche, wenigstens die passende Eingangstür zu finden, waren gescheitert. Also flehte ich den Herrn an, mir zu helfen, eine zu finden. Im Internet stellte ich eine Anzeige in Facebook-Gruppen, wo ich fragte, ob jemand eine Tür mit den angegebenen Maßen zu Verschenken oder günstig zu Verkaufen hätte. Es kamen einige Vorschläge, aber die Türen waren nicht geeignet. Dann schrieb mir ein Mann, dass er mir eine Tür beschaffen könne. Er arbeitet in einer Firma, die Türe produziert; und schrieb mir, dass sie hin und wieder einige Türen wegwerfen müssen, weil sie nicht Maß genau geworden sind. Er hat nach allen Details gefragt. Ich teilte ihm mit, dass die Tür möglichst auch einen Antipanik-Türgriff haben sollte, wie es das Gesetz verlangt. Alles schien positiv. Ich erkundigte mich nach ihm, Luigi, und entdeckte, dass er ein gläubiger Bruder aus der Stadt Fano an der Adriaküste war. TüreEr schrieb mir: „Sobald ich es schaffe, alles zusammenzustellen, werde ich es dich wissen lassen; dann komme ich und baue dir die Tür ein...“. Und zu meiner Überraschung wollte er nichts als Gegenleistung. Einige Zeit verging. Dann eines Tages schrieb er mir, dass sie am folgenden Samstag zu zweit kommen würden und die Tür montieren. Sie fuhren mindestens dreieinhalb Stunden mit dem Auto. Sie kamen an, luden alle Teile und alle Maschinen aus. Sie arbeiteten hart und bauten die Tür fachgerecht ein: sie ist sehr schön! Wir hatten auch geistliche Gemeinschaft miteinander. Und sie erzählten uns ihr Glaubenszeugnis. Ich habe auf einige ihrer theologischen Fragen antworten können.

     Schließlich luden sie wieder alle Maschinen in das Auto ein. Ich rief Luigi zur Seite und gab ihm 100 €, um zumindest die Benzinkosten zu tragen. Er sagte mir, dass das zu viel wäre und gab mir 40 € zurück. Ich schenkte beiden einige Bücher über Theologie und Exegese, die ich geschrieben hatte und die sie interessierten. Wir dankten ihnen tausendmal für das, was sie getan haben. Als Elisabeth ihnen noch einmal dankte, antwortete Luigi: „Weißt du, es ist mir überhaupt nicht schwergefallen! So etwas tue ich sehr gern für den Herrn“. Dann fuhren sie ab und sie mussten mindestens noch einmal dreieinhalb Stunden mit dem Auto fahren.

     Wir hörten uns dann spät in der Nacht auf Facebook und diskutierten weiter über eine theologische Frage, die ihm am Herzen lag. Am Sonntagmorgen, als wir den anderen Gläubigen die Tür zeigten, indem wir Gott lobten und dankten, waren sie alle sprachlos und voller Lob für das Wunder, das der Herr getan hatte. Sobald es wärmer wurde, konnten wir uns in jenem Raum versammeln! Wir freuen uns auch das dieser Kontakt weiter besteht und Luigi uns evtl. noch einmal helfen will.

 

     ■ Normalerweise bestellen wir im Sommer für unsere eigene Wohnung Holz zum Heizen, damit es ein wenig trocknet. Wir haben es im Sommer 2017 nicht bestellt, weil wir dachten, wir hätten das Haus bald verkauft und wären von Rom nach Tivoli umgezogen. Als dann die erste Kälte kam, sagte ich im Gebet: „Herr, wie werden wir uns in diesem Winter wärmen, wenn wir kein Holz haben, geschweige denn trockenes Holz?“. Nach zwei Tagen klingelte Flavio, ein rumänischer Nachbar, um den wir uns etwas kümmern, und fragte, ob wir Holz bräuchten. HolzEin Bekannter von ihm hatte einen Lastwagen voll mit Holzkonstruktionen ähnlich wie große Paletten und wollte sie verschenken. Es war trockenes Holz, das mit einer elektrischen Säge passend geschnitten werden musste. Sie luden alles aus und baten nur um ein Trinkgeld, um sich ein paar Flaschen Bier zu kaufen. Es war wunderbar, wie Gott für das Holz vorgesorgt hatte, damit wir uns den ganzen letzten Winter wärmen konnten! Einige Tage später ließ ich dieses Holz genau durch Flavio sägen, damit er sich etwas verdienen konnte.

     Einige Zeit später, mitten im Winter, klingelte Flavio erneut und fragte, ob ich noch Holz wolle. Er hatte eine Eiche bei irgendjemandem gefällt und der Arbeitgeber hatte ihm einen halben Baum abgegeben. Ich ging hin, um diese großen Baumstücke mit ihm aufzuladen. In den folgenden Wochen habe ich dieses Holz in für den Ofen passenden Stücke gehackt. Auch in diesen letzten Tagen habe ich noch anderes Holz gesägt, das uns geschenkt worden ist. Wenn Gott etwas wirkt, tut er es immer im Überfluss! Für den nächsten Winter hat der Herr also reichlich vorgesorgt. Und dabei habe ich dieses Prinzip gelernt: „Der Herr schenkt dir Holz, aber das sollst du selber kleinmachen!“. Das gilt auch für andere Situationen, wo Gott uns mit Gaben beschenkt (vgl. 2. Tim. 2,15; 2. Petr. 1,10).

 

So haben wir immer viel zu danken. Der Herr ist treu im Großen und im Kleinen und wird es auch weiterhin sein, dessen sind wir gewiss! Auch für eure Treue im „an uns denken“ ist für uns ein großes Geschenk und immer notwendig, um weiterzugehen und nicht matt zu werden.

 

Mit lieben Grüßen, Nico und Elisabeth

 

► URL: http://italmission.altervista.org/Mart/18-07_Rundbrief.htm

11/07/2018; Aktualisierung:

 

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