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Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

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RUNDBRIEF VON FEBRUAR 2019

 

von Nico Martella

 

Predige das Wort, halte darauf in gelegener und ungelegener Zeit; überführe, strafe,

ermahne mit aller Langmut und Lehre“ (2. Timotheus 4,2).

 

Liebe Freunde und Geschwister!

     Vor Jahren habe ich einen Artikel mit dem Titel „Evangelisieren, während man was anderes tut“ veröffentlicht. Dieser aktuelle Artikel trägt den Titel „Indirekt evangelisieren“ und ist eine Art Fortsetzung. Eines meiner Lieblingsmottos ist das Folgende: „Global denken, lokal handeln“. Das, von dem ich (Nico) hier unten schreibe, kommt eindeutig zu unseren normalen Tätigkeiten als Missionare und Diener des Herrn hinzu.

 

Im Internet verkaufen: Um die laufenden Unkosten unseres Missionszentrums in Tivoli irgendwie zu finanzieren, haben wir uns entschlossen, manche Dinge über das Internet zu verkaufen, von denen wir uns trennen wollten. Manche Menschen sind zu uns nach Hause gekommen, um solche Dinge abzuholen; wir konnten alle fragen, ob wir ihnen einen Kalender oder ein paar von mir geschriebene Traktate schenken könnten. Das Gleiche haben wir getan, um Dinge und Einrichtungsgegenstände billig zu kaufen, um so die Räume und den Saal des genannten Missionszentrums einzurichten. Eine Frau, Antonella, war gekommen, um uns ein Spiegelschränkchen für das Bad zu bringen, das ich bei ihr bestellt hatte. Da sie in Facebook von unseren geistigen Aktivitäten gelesen hatte, schüttete sie mir ihr Herz aus um ihre traurige Geschichte zu erzählen; ich konnte sie trösten und ihr Hinweise auf den biblischen Glauben geben. Eine andere junge Frau, Valentina, hat uns mehrmals angerufen, um uns zu fragen, ob wir in unserem Missionszentrum Dinge benötigten, die sie durch ihren Umzug zu viel hatte. Nun fuhren wir im neuen Jahr noch einmal bei ihrer neuen Wohnung vorbei um ihr und ihrer Mutter zwei verschiedene christliche Kalender zu schenken.

 

Gastfreundschaft für Gläubige: Weiterhin haben wir auch für die Aufrechterhaltung des Missionszentrums uns entschlossen, es auf der Basis freiwilliger Spenden für Gläubige aus Italien und aus dem Ausland zur Verfügung zu stellen. Im letzten Oktober kam die erste Gruppe aus Deutschland aus unserer sendenden Gemeinde. Es fehlten uns einige Bettroste, Matratzen usw. Ich habe sie im Internet unter privaten Angeboten gesucht. Jedem von diesen Personen erklärte ich den sozialen und geistlichen Zweck dieses unseres Missionszentrums. Ich hatte die Gelegenheit, über den Herrn zu reden und ihnen christliche Traktate zu geben. Jemand gab uns das gratis, was er uns zuerst verkaufen wollte; ein Mann, dem ich dann mein Buch „Psalm 23“ schickte, sagte uns: „Ich schenke euch gern das Schlafsofa; es ist das Mindeste, was ich tun kann, da ihr eine so schöne soziale und geistliche Arbeit macht“. Andere verkauften ihre Sachen zu einem Sonderpreis. So konnten wir anfangen, das Haus einzurichten. Und unsere Gäste haben sich wohl gefühlt. Und ihre Anwesenheit war auch ein Segen für unsere Missionsarbeit und für die Gläubigen vor Ort, denen sie ein großes Zeugnis waren. Wer sie nachahmen will, kontaktiere uns!

 

„Gratis“ funktioniert: Ich hatte auf Facebook eine Anzeige geschaltet, in der ich etwas als Geschenk oder zu einem günstigen Preis gesucht hatte. So erhielt ich so viele Nachrichten von Leuten, die mich fragten, ob dieser Gegenstand verfügbar sei. Offenbar lasen sie „gratis“ und schrieben mir, ohne die Anzeige genau gelesen zu haben. Geduldig antwortete ich ihnen, dass ich derjenige sei, der auf der Anzeige etwas suchte. Da es viele Leute gab, die mir geschrieben hatten, habe ich ihnen mit folgender Standardnachricht geantwortet: „Nein, es ist nicht verfügbar, da ich auf der Anzeige schreibe, dass ich selbst solch eine Sache suche! Vielleicht haben Sie jedoch Interesse, einen Artikel von mir zu lesen: „La via che porta a Dio“ (= Der Weg, der zu Gott führt)“. Auf diese Weise habe ich in den vergangenen Monaten Hunderte von Menschen erreicht. Einer von ihnen insbesondere antwortete mir: „Wenn ich Ihre Anzeige nicht einmal richtig gelesen habe, denkst du, dass ich deinen Artikel lesen werde?“.

 

Hausverkauf: Seit Jahren versuchen wir, unser Haus in Rom zu verkaufen, um nach Tivoli zu ziehen, aber der Immobilienmarkt in Italien ist am Boden. Hunderte von Menschen gingen bei uns ein und aus; sie fanden dann aber keine Finanzierung bei den Banken, wollten ein Haus in der Nähe der U-Bahn oder sie wollten es fast geschenkt. Ich sagte mir: „Da es so schwierig ist, Italiener und Ausländer zu evangelisieren, indem man zu ihnen geht, tu es mit denen, die zu dir nach Hause kommen“. Daher versuche ich auf „sanfte“ Art auf Gott, auf Christus und auf den biblischen Glauben hinzuweisen; wenn sie mich mehr fragen, vertiefe ich die Sache und sage ihnen auch was wir tun und warum wir es tun. Zu Beginn des Jahres gebe ich den Besuchern einen evangelistischen Kalender; wenn die Kalender einmal ausgehen, gebe ich ihnen christliche Traktate, indem ich ihnen sage: „Diese wurden von mir geschrieben und / oder veröffentlicht“.

 

Bett abholenPraktische Liebe kann den Glauben wieder beleben: Vor einigen Jahren gehörte zu unserer Gemeinde eine Frau, die wir hier „Adele“ nennen. Sie hatte sich bekehrt, hatte an unserem Jüngerschaftskurs teilgenommen und hatte sich dann taufen lassen. Ihr Leben hatte sich verändert. Dann gab es so viele Nöte und Ereignisse, die sie im Glauben erkalten ließen. Schließlich wurde sie von ihrem Mann verlassen. Gelegentlich besuchte Elisabeth sie, um ihr zuzuhören und hier biblische Ratschläge zu geben. Ich habe ihr ab und zu geschrieben. Adele war aber in die Welt zurückgekehrt und versuchte, uns zu meiden, weil sie wie sie uns selbst sagte genau wusste gegen Gottes Willen handelte. Vor einiger Zeit erfuhren wir, dass sie ihre alte Wohnung verlassen musste und dass sie und ihre Tochter in der neuen Wohnung (einem Schlafzimmer und einer Küche) mit einer Matratze auf dem Boden schlafen mussten, da sie keine Betten hatten. Ein junges Ehepaar aus unserer Gemeinde hatte ihr dabei geholfen, Möbel in ihr neues Zuhause zu tragen, und erzählte uns alles. Elisabeth und ich gingen zu ihr und erfassten die Situation. Sie erzählte uns, dass sie ein Einzelbett für ihre jugendliche Tochter brauchte, die im Zimmer schlief, und ein kleines Schlafsofa für sich selbst, weil sie wenig Platz in der Küche hatte, in der sie schlief. Ich versprach ihr, dass ich beides für sie finden würde, und da sie kein Geld dafür hatte, sagte ich ihr, dass ich mich darum kümmern würde.

     Ich bat den Herrn, mir zu helfen. Ich hatte im Internet einen Mann gefunden, der ein Einzelbett verschenkte. An jenem Tag hatte ich starke Kopfschmerzen und es regnete, aber wir stiegen ins Auto und gingen in Richtung Zentrum von Rom, um dieses Bett abzuholen. Francesco, der Mann, der uns das Bett gab, war nicht dagegen als ich von Gott sprach, sondern sagte mir, dass er einen gewissen Glauben an Gott habe. Ich konnte mit ihm über den darüber reden und ihm einen evangelistischen Kalender dalassen; als ich nach Hause kam, dankte ich ihm und schickte ihm den Link zu meiner evangelistischen Seite auf Italienisch, so wie ich es auch mit anderen tue. Dann brachten wir das Bett nach Tivoli; wie glücklich war Adele, ebenso auch ihre Tochter (sie hatte jahrelang die Kinderstunde bei Elisabeth besucht, aber jetzt hat sie sich vom Herrn abgewandt). Dann fand ich zu einem vernünftigen Preis ein Schlafsofa für Adele. Wir brachten es zu ihr, indem wir auch zwei junge Männer aus unserer Gemeinde in der Sache mit einbezogen, um es abzuladen und in die Küche von Adele zu tragen. Ihre Augen leuchteten vor Freude. Zusammen gingen wir zu Fuß auch zu einer Freundin von ihr, um von dort noch einen langen und schweren Schrank abzuholen. Sofa geliefertEs war ein außerordentlich schwieriges Unterfangen, ihn bis zu diesem Haus und durch jene steilen und gewundenen Treppen zu schleppen! Schließlich umarmte uns Adele und sagte ganz gerührt: „Elisabeth und Nicola, ich betrachte euch als meine geistigen Eltern!“. Sie versprach, uns bald in der Gemeinde zu besuchen. Wie wir wieder sehen, kann die praktische Liebe Wunder bewirken, wo man für Ermahnungen und Belehrungen nicht mehr aufgeschlossen ist.

 

Ständige Präsenz: Ich kümmere mich weiterhin um einen unserer rumänischen Nachbarn, Florin. Er lebt, indem er sich als Arbeiter verdingt oder, wenn er keine Arbeit hat, nach Kupfer, Messing, Aluminium und Eisen in Mülltonnen sucht. Manchmal gab ich ihm die Gelegenheit, einige Arbeiten für uns zu erledigen, in Tivoli und in Rom. Er trinkt sehr viel Wein pro Tag, besonders wenn er gerade nicht arbeitet. Dies führt während des Tages zu großen Schwankungen in den Emotionen und im Verhalten. Ich versuche, ihn zu beruhigen, ihn zu ermahnen, mit ihm über Gott zu reden. Ebenso tue ich es mit seinem Schwager, der bei ihm z.Z. lebt. Fabio und ViorelFlorin, wenn er nichts zu essen hat, kommt und bittet mich, ihm etwas Geld zu leihen; wie oft habe ich es ihm gegeben, dann gibt er es mir zurück, wenn er etwas verdient. Manchmal findet er etwas, das er für wertvoll hält, und wenn er ohne Geld ist, versucht er es mir zu verkaufen; wie viele Dinge habe ich abgenommen, um die bisherigen Schulden abzugleichen! Vor einigen Tagen wurde Florin 40 Jahre alt. Er hatte 10-15 Leute zu seinem Geburtstag eingeladen, aber niemand kam; nur ich ging hin, bewaffnet mit einem selbstgebackenen Kuchen von Elisabeth, um ihn zu trösten; und mit seinem Schwager waren wir zu dritt. Vor dem Essen fragte ich sie, ob ich für die Speise danken und zu Gott beten könnte, damit der Herr Florin in seinem neuen Lebensjahr segne. Sie ließen es zu. Schließlich lobte mich der Schwager für die Worte, die ich im Gebet ausdrückte; für die Rumänen ist es ein feierlicher Moment, wenn ein orthodoxer Priester für einen von ihnen betet. Ich bete für sie privat, ich besuche sie oft, ich versuche, ihnen gute Worte zu bringen und den Glauben in ihnen zu wecken. Es ist ein langer Weg. Er ruft mich aus vielen Gründen an, manchmal einfach um ein Schmerzmittel gegen Zahnschmerzen zu bekommen...

 

Gelegenheiten nutzen: Am Anfang unserer Straße wohnt eine Sinti-Gruppe. Sie feiern Weihnachten am 7. Januar. Auch in diesem Jahr besuchte ich sie und brachte einen Kalender für jede Familie.

     Ich brachte auch einen Kalender zu Stella, einer jungen Zigeunerin Rom, die drei kleine Kinder hat und deren Mann im Gefängnis sitzt. An sich sind sie evangelischen Ursprungs, aber sie haben aufgrund schlechter Gesellschaft den rechten Pfad verlassen. Kalte Luft dringt durch Tür und Fenster in ihr Holzhaus. Ich habe ihr angeboten, beim Verschließen der Spalten mit Silikon zu helfen. Da am Haus Feuchtigkeit überall auch von unten eindringt, habe ich versucht sie zu beraten, wie man am besten solche Problemen behebt. Ich habe sie eingeladen, eine Gemeinde hier in der Umgebung zu besuchen und habe ihr die Versammlung ans Herz gelegt, die wir hier im Ort vor Jahrzehnten gegründete hatten. Ich sagte ihr, dass Elisabeth zu Beginn bereit wäre, sie zu begleiten. Stella zeigte sich bereit, ob sie es wirklich tun wird, werden wir noch sehen.

 

Elisabeth: Ich habe sie hier und dort oben bereits erwähnt. Sie besucht Gläubige in Rom, auf den sogenannten „Römischen Schlössern“ und vor allem in Tivoli. Sie nimmt regelmäßig an der Gideon-Gruppe teil, die NTs im Krankenhaus in Tivoli verteilt (übrigens war ich gestern auch mit dabei und konnte u.a. auch mit drei Patienten beten).

 

► URL: http://italmission.altervista.org/Mart/19-02_Rundbrief.htm

04/02/2019; Aktualisierung:

 

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