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RUNDBRIEF VON JANUAR 2020

 

von Nico und Elisabeth Martella

 

»Und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des

Herrn Jesus, danksagend Gott, dem Vater, durch ihn« (Kolosser 3,17).

 

Liebe Freunde und Geschwister!

     Nachdem wir in den letzten Rundbriefen mehr von evangelistischen Aktivitäten und unserer kleinen Gemeinde berichtet haben, wollen wir dieses Mal nur zwei Bereiche unserer Arbeit genauer beleuchten. Und zwar Nicos Betreuung einzelner Personen im Internet und die Hausbesuche von Elisabeth am Beispiel von einer Frau.

 

Und damit fängt Elisabeth auch gleich an. Gina heißt sie, nein eigentlich muss ich »Signora Gina« schreiben, sie ist eine Nachbarin von unserer Gemeinde und über 80 Jahre alt.

     Eigentlich lernten wir zuerst ihren Mann Giovanni kennen, der gerne und oft sich vor seiner Villa aufhielt, der sehr leutselig war und gerne ein Schwätzchen mit uns hielt. Seine Frau dagegen hielt sich mehr im Hintergrund auf und wir kannten sie kaum.

     Vor einigen Monaten starb Giovanni ganz plötzlich an einer Lungenembolie und Gina blieb alleine zurück in ihrer wunderschönen großen Villa mit parkähnlichem Garten, aber ohne Nachkommen.

     Bei meinem ersten Besuch, da hatte ich gerade Kuchen gebacken und konnte ihr ein Stück davon bringen, war sie zu Tränen gerührt. Nachdem sie mir ausführlich von dem Ableben ihres Mannes berichtet hatte, konnte ich sie etwas trösten und versprach ihr ab und zu vorbeizuschauen.

     Beim zweiten Besuch ließ ich sie wieder viel reden über ihren Giovanni und was für ein guter Mensch er doch war. Soooo gut, das er jetzt ganz bestimmt im Paradies ist. (Viele Italiener lassen zur Sicherheit für ihre Verstorbenen gegen Bezahlung noch Totenmessen lesen, mit der Absicht dass sie auch wirklich gerettet werden.) Auf jeden Fall konnte ich da die Gelegenheit ergreifen und etwas zum Thema Glauben sagen.

     Beim dritten Besuch kamen dann Fragen von ihr, was wir eigentlich glauben. Gerne fange ich bei solchen Gelegenheiten damit an, unsere Gemeinsamkeiten aufzuzählen: unsere Gottesfurcht, dass Jesus der Sohn Gottes ist und dass die Bibel Gottes Wort ist. »Ja das stimmt«, sagt sie, »und ich bete jeden Morgen und jeden Abend den „Rosario“ (Rosenkranz). Ich war in Lourdes und an vielen anderen Pilgerstätten, um zu Heiligen und der Madonna zu beten. Ich gehe auch oft zur Heiligen Messe und schaue mir im Fernsehen den „Marienkanal“ an. Aber ich will doch auch einmal gerne zu euch in den Hauskreis kommen«.

     Letzte Woche besuchte ich sie wieder und brachte ihr auch einen Kalender mit. Inzwischen sind wir schon ziemlich vertraut, sitzen immer auf einem kleinen Zweiersofa eng zusammen. Da sah ich auf dem Beistelltisch unter anderen Schriften eine Bibel liegen. Mein Erstaunen war groß. Gina sagte mir dann, dass sie ab und zu in den „Vangeli“ liest, d.h. in einem der vier Evangelien.

     Ich habe die Erfahrung gemacht, vor allem bei meinen Besuchen im Krankenhaus, dass sehr viele Italiener die Bibel überhaupt nicht kennen. Höchstens ein Büchlein, in dem eines der Evangelien mit Erklärungen steht. Dafür kennen alle den Katechismus aus dem Schulunterricht.

     Ich nahm diese Gelegenheit wahr und griff zur Bibel und las ihr aus dem „Vangelo di Giovanni“ Kap. 3,16 (d.h. aus Joh. 3,16) vor und sagte dazu einige Worte. Außerdem zeigte ich ihr noch, dass die Bibel viele andere Bücher enthält, z.B. die Psalmen. Ich zitierte den Psalm 23.

     Beim Verabschieden ermutigte ich sie doch einmal in diesen Psalmen Trost zu suchen; ich würde mich beim nächsten Mal danach erkundigen.

     Immer wieder überlege ich (bereits seit ca. 35 Jahren!), dass solche Personen, die „zig“ Jahre in der einen Weise indoktriniert wurden und nichts anderes kennen, es doch sehr schwer haben von manchen Lehren, die nicht in der Bibel stehen, sich zu trennen. Das ist für sie wie eine Amputation. Und je älter diese Menschen sind desto schwerer fällt es ihnen.

 

Nun berichtet Nico weiter. Heute möchte ich euch einmal aus meiner Arbeit im Internet berichten. Da es sich um eine kontinuierliche Tätigkeit handelt, habe ich hier unten einige der letzten Fragen aufgeführt, die mich beschäftigt haben. Ich schreibe nicht nur wöchentlich Andachten, Denkanstöße und Artikel, die ich im Internet publiziere, sondern antworte auch auf persönliche und biblische Fragen. Hier in der Folge handelt es sich um einige dieser Fragen aus der letzten Zeit, die mich per Email oder Messenger (auf Facebook) und seltener per WhatsApp erreichen.

     Orazio, ein kranker gläubiger Christ fragte mich, was ich von der „Bioresonanz“ halte, da sein Arzt es ihm, falls gar nichts anderes mehr hilft, als Heilmittel vorschlug. Ich habe ihn auf meine Artikel in meinem Buch „Lexikon der alternativen Medizin“ hingewiesen, die er diesbezüglich lesen kann. Das Buch besitzt er bereits.

     Cesare war ganz verwirrt, und bat mich deshalb um eine biblische Antwort, die ihm bei der Aufklärung eines bestimmten Themas helfen sollte. Einige seiner gut vorbereiteten Gesprächspartner, die ihm bestimmte Bibelstellen zitierten (z. B. 5. Mose 15,6; 23,19-20), um ihn zu verwirren, kamen zu dem Schluss, dass es der Gott der Bibel wäre, der das ungerechte Schuldensystem geschaffen habe, mit dem die Machthaber einem armen Mann nach und nach alles wegnehmen und ihn zu ihrem Sklaven machen. Wie ich ihm dann ausführlich gezeigt habe, wird in diesen und anderen Bibelstellen jedoch klar ausgesagt, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

     Saverio erzählte mir von seinem ehemaligen Pastor, der aus Alters- und Gesundheits-
gründen aus seinem Dienst zurückgetreten war. Der neue Pastor hat ihn dann von jeder Mitarbeit in der Gemeinde ausgeschlossen, selbst von jener eines einfachen Beraters oder geistlichen Vaters. Saverio fand es ungehörig, dass der neue Pastor von einem Tag zum anderen den alten Pastor von der Kanzel aus zu einem einfachen Gemeindemitglied degradierte.

     Giorgio bat mich um Erklärungen in Bezug auf Matthäus 10,35 (Verfolgung des Nachfolgers Jesu durch die Verwandten) und Hebräer 4,12 (das Wort Gottes als zweischneidiges Schwert). Ich erklärte ihm beide Bibelstellen im literarischen, kulturellen, historischen und religiösen Kontext.

     Maria fragte mich: »In der Gemeinde, die ich besuche, gibt es einen Bruder, der predigt, und in wilder Ehe lebt. Was sagt die Bibel dazu?«.

Francesco schrieb mir, dass der Leiter seiner Gemeinde eine neue Regel eingeführt hat: Wenn jemand sich mit einem Ungläubigen liiert, wird er automatisch aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Er fragte mich: „Ist es nicht falsch, zu diesem Schluss zu kommen, wenn vorher noch keine Seelsorge stattgefunden hat?“. Meine Antwort kann man auf Italienisch hier finden: «Gemeindeausschluss ohne Seelsorge?»: http://puntoacroce.altervista.org/_TP/A1-Fuori_pastorale_EnB.htm.

Ausschluss aus der Gemeinde

     Luigi, der im Begriff ist, eine Bundeslade in originalgetreuen Proportionen nachzubauen, hat mich mehr als einmal gefragt, wie dieses oder jenes Detail ursprünglich ausgesehen haben soll, insbesondere wie die Cherubinen in biblischer Zeit dargestellt wurden und wie sie wirklich auf dem Deckel der Bundeslade positioniert waren. Er war überrascht, als ich ihm erklärte, dass die zwei Männer mit zwei Flügeln die er gemacht hatte, eher aus der griechischen Mythologie stammen; und er blieb von der Tatsache fasziniert, dass die Cherubinen vier Flügel und vier Gesichter haben und so auf der Bundeslade angeordnet waren, dass sie einen sichtbaren Thron für den unsichtbaren Gott bildeten. Auf meinen Rat hin ist er nun dabei, eine neue Version zu realisieren.

     Hinzu kommt noch die Fern-Seelsorge (durch Telefon, und Briefe), sowohl für allgemeine Probleme als auch spezifisch für den Okkultismus.

 

Herzliche Grüße und Segenswünsche in Christus... Elisabeth und Nico Martella

 

► URL: http://italmission.altervista.org/Mart/20-01_Rundbrief.htm

17/01/2020; Aktualisierung:

 

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